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#SELBSTLIEBEKOLUMNE No. 2: Akzeptanz

29. Januar 2018

„Akzeptiere, was ist. Lass gehen, was war. Und habe Vertrauen in das, was kommt.“

Wie oft sitze ich beim Essen und denke darüber nach, wie wenig Lust ich habe, gleich Geschirr spülen zu müssen. Wenn ich dann am Spülen bin, denke ich darüber nach, warum die letzte Woche so blöd gelaufen ist und was ich tun kann, damit die nächste besser wird. Wenn die nächste Woche schließlich gekommen ist, frage ich mich, warum ich immer so ein Tollpatsch sein muss und mir so oft Dinge beim Spülen runterfallen. Fragen über Fragen und keine richtige Antwort.

Immer nur die eine Antwort: ‚Im Moment ankommen, die Vergangenheit hinter sich lassen und nicht immer über die Zukunft nachdenken. Du musst einfach nur jede Tätigkeit bewusst und achtsam ausführen. Denn das wahre Glück kannst du nur im Augenblick finden.‘ Ach so, gleich so einfach. Einfach Knopf drücken und Gedanken ausschalten. Schön wärs. Aber nein, ich gehöre zu der Spezies Mensch, deren Kopf besonders fleißig arbeitet. Egal, was ich tue, ich denke und denke und denke und komme doch nicht zu einem Ergebnis… Meditieren soll helfen. Auf ‚lass los‘ zu meditieren, soll helfen. Dann muss ich mir aber Gedanken darüber machen, was ich loslassen möchte. Also doch nicht so leicht.

Aber das ist ok. Zu akzeptieren, dass der eigene Kopf nicht abschaltet, wenn man es gerade möchte, ist Teil der Akzeptanz des Augenblicks: Einfach mal radikal akzeptieren, dass man nicht der übererleuchtete Zen-Meister ist, der ganz im Augenblick lebt, dass man nicht zu seinem ‚higher Self‘ gefunden hat, das voll im Reinen mit sich ist, sondern nur sein verplantest, chaotisches ICH ist, das auch mal mit den Gedanken in der Vergangenheit festhängt oder über die Zukunft nachgrübelt. Das ist doch mal ein Anfang.

Akzeptanz, Loslassen und Vertrauen sollte keinem Zwang unterlegen sein, sondern von innen kommen. Du musst nicht akzeptieren. Du darfst. Du darfst akzeptieren, dass du in vielen Dingen höchstwahrscheinlich keinem Ideal entsprichst. Wenn du noch nicht so weit bist, das zu akzeptieren, dann darfst du akzeptieren, dass du noch nicht akzeptieren kannst. Hauptsache du bleibst offen. Denn wenn du offen bleibst, kommt die Akzeptanz irgendwann von selbst. Dann wirst du in der Lage sein, Vergangenes loszulassen und Vertrauen in Kommendes zu haben, weil du weißt, dass alles gut ist wie es ist, auch wenn es manchmal schwierig ist oder wehtut.

KeRa <3

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